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Mädchenrealschule St. Josef
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Josefine-Redaktion auf Spurensuche: Sophie Scholl und die Weiße Rose

Am 17.01.2025 begaben sich vier Redakteurinnen unserer Schülerzeitung josefine auf eine spannende Spurensuche in die Vergangenheit zum Thema Sophie Scholl und der Widerstandsgruppe Weiße Rose. 


Für die Recherchen reisten wir einen Tag lang nach München, um uns mit dem Thema vor Ort noch mehr auseinanderzusetzen.

Unser Ausflug begann um 6 Uhr in der Früh am Hanauer Hauptbahnhof. Von dort aus fuhren wir mit dem ICE drei Stunden zum Münchner Hauptbahnhof. Am Ziel angekommen, waren es nur fünf Gehminuten zum beeindruckenden Justizpalast. 


Dort wurden die Mitglieder der Weißen Rose vor Gericht gestellt, verhört und schließlich auch zu Tode verurteilt.


Herr Pohler vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz gab uns eine interessante Führung, in der wir den Kontext rund um die weiße Rose und das NS-Regime vermittelt bekamen und einen Einblick erhielten, wie die Verurteilungen der Mitglieder der Weißen Rose verliefen. Dort sahen wir uns auch den Gerichtssaal an, in dem Sophie und Hans Scholl sowie Alexander Schmorell verurteilt wurden. Den ursprünglichen Gerichtssaal gibt es heute nicht mehr, denn er wurde im Krieg zerstört und Anfang der 2000er Jahre modern hergerichtet. Aber ein weiterer Gerichtssaal, in dem in einem zweiten Prozess weitere Mitglieder der Weißen Rose zum Tode verurteilt wurden, ist im Original erhalten.


Nach der Führung durch den Justizpalast fuhren wir mit der U-Bahn zur Ludwig- Maximilians-Universität weiter. Schon im Eingangsbereich der Uni ist die für die Weiße Rose errichtete Gedenkstätte zu sehen: in den Boden eingelassene, steinerne Flugblätter und Zeitungsausschnitte.


In der Uni gibt es eine sehr gelungene und ausführliche Ausstellung zur Weißen Rose. Frau Koller von der Weiße-Rose-Stiftung führte uns durch die Ausstellung. Sie erzählte uns von den einzelnen Mitgliedern, z.B. wie sie ihre Kindheit verbrachten und natürlich auch, wie es zum Widerstand und den Flugblättern der Weißen Rose kam.


Auch hat Frau Koller uns erzählt, dass eines der Mitglieder, Alexander Schmorell zur Hälfte Russe war und in Russland geboren wurde. Er und Hans Scholl wurden in den Semesterferien an die Ostfront geschickt, um als Sanitäter zu helfen. Dort erkannten sie das wahre Ausmaß des Krieges und die Lügen der Nazis und beschlossen, endlich zu handeln.

Zudem gab es außerhalb des engen Kreises der Weißen Rose noch weitere Mitglieder, die in anderen deutschen Städten (z.B. Hamburg) lebten und mithalfen, die Flugblätter zu verteilen.


Außerdem standen wir tief beeindruckt an der Stelle, von wo aus Sophie Scholl sehr wahrscheinlich die Flugblätter in den Lichthof der Uni herunterwarf und wo sie zusammen mit Hans letztendlich auch vom Hausmeister erwischt und dann von der Gestapo festgenommen wurden.


Weiter ging es zum Münchner Ostbahnhof, wo wir uns eigentlich die Stelle am Zaun anschauen wollten, an der das bekannte Foto aufgenommen wurde, wo Sophie sich von ihrem Bruder und ihren Freunden verabschiedet, bevor sie als Sanitäter an die Front fahren. Leider wird der Ostbahnhof komplett umgebaut. Der originale Zaun ist stellenweise noch vorhanden, jedoch sieht die Umgebung jetzt natürlich komplett anders aus.


Der Ausflug war sehr interessant und informativ, und ich glaube, ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, dass mich das sehr beeindruckt hat, diese Orte im realen Leben zu sehen und mir vorzustellen, welches Unrecht dort vor fast 80 Jahren passiert ist.


Autorin: Helena Lortz (7b) 

Bilder: privat